Immunstatus CMV/Toxoplasmose/Ringelröteln

Es gibt drei Erreger, mit denen eine Erstinfektion in der Frühschwangerschaft möglicherweise schwerwiegende Komplikationen für die Gesundheit Ihres Kindes haben kann. Eine Überprüfung des Immunstatus, also die Feststellung, ob bereits eine Infektion mit den Erregern stattgefunden hat und somit eine Immunität besteht, kann daher wichtige Zusatzinformationen geben. Sollte keine Immunität vorhanden sein, sind eventuell zusätzliche Hygienemaßnahmen notwendig.

Zytomegalie (CMV)

Das humane Zytomegalievirus (CMV) ist die häufigste Ursache für Virusinfektionen im Mutterleib mit kindlichen Schädigungen. Für die Mutter ist die CMV-Infektion meist harmlos. Sie verläuft oft ohne Krankheitszeichen oder wie eine milde Grippe mit allgemeinen Symptomen wie Fieber, Müdigkeit und Lymphknotenschwellungen und wird daher oft nicht erkannt. Das Hauptrisiko für kindliche Schädigungen besteht bei Erstinfektionen um den Zeitpunkt der Empfängnis bis zur 20. Schwangerschaftswoche. Zirka 10 bis 15 Prozent der infizierten Kinder zeigen direkt nach der Geburt Auffälligkeiten wie geringes Gewicht, Hauteinblutungen, zu kleiner Kopf, Verkalkungen im Gehirn sowie Hör - und Augenschäden.

Eine Untersuchung auf Antikörper gegen CMV im Blut sollte möglichst früh in der Schwangerschaft erfolgen. Bei Schwangeren ohne Antikörper gegen CMV können regelmäßige Kontrollen durchgeführt werden. Je engmaschiger die Kontrollen, umso früher kann eine Infektion erkannt werden.

Durch die Einhaltung von Hygieneregeln im Umgang mit Kleinkindern lässt sich das Übertragungsrisiko deutlich senken. Vor allem der Kontakt mit Urin oder Speichel ist zu vermeiden. Nach Windelwechsel, Waschen, Füttern, Tränen abwischen, Nase putzen und Kontakt zu bespeichelten Gegenständen sollten daher die Hände gründlich mit Wasser und Seife gewaschen werden. Mundküsse, Ablutschen des Schnullers durch die Mutter, Teilen von Essen, Besteck, Geschirr, Trinkgefäßen, Zahnbürsten, Handtüchern und Waschlappen sollten vermieden werden.

Toxoplasmose

Toxoplasmose ist eine weltweit verbreitete Zoonose, was bedeutet, dass die Krankheit von Tieren auf Menschen übertragen wird. Sie gehört zu den häufigen Infektionen während der Schwangerschaft.

Die wichtigste Ansteckungsursache für werdende Mütter ist der Verzehr von rohen oder ungenügend erhitzten Fleisch- und Wurstwaren. Eine weitere Infektionsquelle ist die Aufnahme von mit Katzenkot ausgeschiedenen infektiösen Parasiteneiern (Oozysten) bei der Gartenarbeit oder beim Säubern der Katzentoilette. Auch pflanzliche Lebensmittel, vor allem erdnah wachsende Obst- und Gemüsesorten, können mit Toxoplasma-Oozysten belastet sein. Selten ist eine Infektion auch durch Rohmilch bzw. Rohmilchprodukte (z.B. best. Käse) möglich.

Meistens bleibt die Infektion der Schwangeren unerkannt, weil Symptome oft fehlen. Nur selten treten allgemeine Krankheitszeichen wie Lymphknotenschwellungen (meistens im Halsbereich), Fieber, Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit auf. Für das ungeborene Kind jedoch kann eine Toxoplasmose schwere Folgen haben, von Organschädigungen wie Verkalkungen im Gehirn, Wasserkopf und Erblindung bis hin zu einer Totgeburt. Das höchste Schädigungsrisiko für das Kind besteht bei einer Infektion in der Frühschwangerschaft.

Die Untersuchung der ToxoplasmoseAntikörper zeigt an, ob schon einmal Kontakt mit dem Erreger bestand und somit schützende Antikörper vorhanden sind. Da bei einer Infektion häufig Symptome fehlen, sind bei nichtimmunen Schwangeren regelmäßige Kontrollen der Toxoplasmose-Antikörper alle 4-8 Wochen empfehlenswert. So lässt sich eine mögliche Infektion rechtzeitig entdecken und frühzeitig mit speziellen Antibiotika behandeln, um das Risiko der kindlichen Schädigung zu verringern.

Durch Einhalten einiger Verhaltensregeln lässt sich der Ansteckung mit Toxoplasma gondii vorgebeugen:

  • Kein rohes Fleisch essen (zum Beispiel Hack, Tartar, blutiges Steak, Mettwurst).
  • Bei der Verarbeitung von rohem Fleisch nicht mit ungewaschenen Händen an Mund oder Augen greifen.
  • Obst, rohes Gemüse und Salat vor dem Essen gut abwaschen.
  • Bei der Gartenarbeit Handschuhe tragen und danach gut die Hände waschen.
  • Leben frei laufende Katzen im Haushalt, sollte das Katzenklo täglich von einer anderen Person mit heißem Wasser (über 70°C) gesäubert werden.
Ringelröteln (Parvovirus B 19)

Bei nicht geschützten Schwangeren besteht bei einer Infektion in der Frühschwangerschaft ein erhöhtes Risiko für eine Fehlgeburt. Symptome beim ungeborenen Kind wie ausgeprägte Blutarmut und Hydrops fetalis, treten meistens zeitverzögert 3 bis 6 Wochen nach der akuten Infektion der Schwangeren auf, manchmal auch deutlich später.

Die Übertragung erfolgt meistens durch Tröpfchen- und Kontaktinfektion mit Speichel, Blut oder anderen Körperflüssigkeiten. Besonders gefährdet sind nichtimmune Schwangere, die mit kleinen Kindern in einem Haushalt leben oder beruflich mit ihnen arbeiten.

Es ist sinnvoll, vor der Schwangerschaft oder in der Frühschwangerschaft die Immunität zu überprüfen. Nach Kontakt zu Ringelröteln, bei Auftreten eines verdächtigen Hautausschlages oder bei Auffälligkeiten im Ultraschall lässt sich mit der Antikörperbestimmung eine Infektion während der Schwangerschaft feststellen. Werden Antikörper gefunden und ergeben sich im Ultraschall Hinweise auf eine Infektion beim Ungeborenen, sind zusätzliche Laboruntersuchungen erforderlich.

Was kostet diese Untersuchung?
Leistung Betrag
CMV IgG 16,32 €
Toxoplasmose IgG 13,06 €
Ringelröteln (Parvovirs B 19) IgG 15,74 €
Zzgl. Beratung und Blutentnahme (GOÄ 1 x2,3; 250 x1,8) 14,92 €

Bitte lassen Sie es uns bei Ihrer Vorstellung in der Praxis wissen, wenn Sie diese Untersuchung wünschen. Bei Rückfragen sprechen Sie uns gerne an.