Ihr Lebensabschnitt Jahre des Heranwachsens
In der Pubertät warten neben körperlichen Veränderungen ganz schön große Themen auf dich - die erste Regelblutung, die ersten sexuellen Erfahrungen… Du fragst dich sicher, wann der Zeitpunkt gekommen ist, sich mal bei einem Frauenarzt vorzustellen? Es gibt nichts, was du nicht fragen darfst.
Wann muss ich zum ersten Mal zum Frauenarzt?
Wann immer du Fragen, Beschwerden oder ein Anliegen hast, kannst du dich bei uns vorstellen. Seien es Beschwerden mit der Regelblutung oder sämtliche Fragen zum weiblichen Körper, Fragen zum Sex, zur Pille bzw. Verhütung, zu sexuell übertragbaren Erkrankungen, zur HPV-Impfung, zu komischem Ausfluss, zu Juckreiz „da unten“, zu Knubbeln in der Brust… Es gibt nichts, was du nicht fragen darfst.
Muss ich auf jeden Fall untersucht werden?
Bei unseren ersten Terminen muss keine gynäkologische Untersuchung stattfinden, außer du möchtest das oder hast Beschwerden, die wir abklären sollten. Wenn du noch keinen Geschlechtsverkehr hattest, ist eine vaginale Untersuchung zu unangenehm, daher würde ich maximal einen Ultraschall von der Bauchdecke aus machen, um mir die Gebärmutter und die Eierstöcke anschauen zu können.
Auch um die Pille zu verschreiben, brauchen wir zunächst nicht unbedingt eine gynäkologische Untersuchung. Wenn du aber sexuell aktiv bist, ist eine jährliche gynäkologische Untersuchung empfehlenswert.
Übrigens - die Pille wird bis zum 22. Geburtstag von den Krankenkassen bezahlt! Und bis zum 25. Lebensjahr übernimmt die Krankenkasse ein jährliches Screenings auf Chlamydien.
Verhütungsberatung
Wenn du sexuell aktiv bist oder es bald werden möchtest, empfehlen wir unbedingt eine sichere Verhütung, damit du nicht ungewollt schwanger wirst. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Verhütungsmethoden, die alle ihre speziellen Eigenschaften und Pro&Contras haben. Du brauchst keine Sorge zu haben, wir werden bestimmt eine Methode finden, die gut zu dir passt.
HPV-Impfung
Die Impfung gegen HPV (Humanes Papilloma-Virus) wird auch häufig "Gebärmutterhalskrebsimpfung" genannt. Das kommt daher, weil die meisten Arten von Gebärmutterhalskrebs durch diese Viren verursacht sind. HPV wird sexuell übertragen. Die Zellen an unserem Muttermund sehr empfindlich für die HP-Viren. Eine Infektion mit HPV kann (nicht muss!) zu Zellveränderungen führen, die dann letztendlich zu Gebärmutterhalskrebs werden können. Die Impfung gegen HPV soll diese Infektionen verhindern und damit vor bösartigen Veränderungen am Gebärmutterhals, die durch HPV hervorgerufen werden, schützen.
Da HPV sexuell übertragen wird und die meisten Frauen in ihrem Leben irgendwann mal Kontakt zum Virus haben, wird empfohlen, die Impfung vor dem ersten Geschlechtsverkehr zu erhalten. Das empfohlene Alter liegt zwischen 9 und 14 Jahren., hier müssen nur zwei Impfungen verabreicht werden. Die meisten Krankenkassen bezahlen die Impfung bis zum 18. Lebensjahr; ab 14 Jahren musst du aber drei Impfungen erhalten. Manche gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Impfung inzwischen auch bis zum 27. Lebensjahr - hier lohnt sich eine Rücksprache mit deiner Krankenkasse.
Sexuelle Orientierung
Wenn du das Gefühl hast, dass deine sexuelle Orientierung nicht dem entspricht, was dir von außen als "normal" vorgelebt wird, kann das ziemlich verunsichernd sein. Genauso kann es sein, dass dein biologisches und dein gefühltes Geschlecht irgendwie nicht zusammenpassen. Das Wichtigste ist, dass du dich damit nicht als "anormal" oder allein fühlst. Wenn du über solche Themen sprechen möchtest oder Fragen hast, kannst du dich gerne vorstellen.
Essstörungen
In einer Welt, in der unser Äußeres extreme Aufmerksamkeit erfährt, kann es ziemlich schwer sein, ein positives Gefühl für den eigenen Körper zu entwickeln. Dies fällt oft in eine Lebensphase, in der wir durch die vielen körperlichen Veränderungen ohnehin eine neue Körperidentität finden müssen.
Die Übergänge zu einem Essverhalten, das nicht mehr gesund für dich ist, sind oft fließend. Wenn das Thema "Essen" aber einen Hauptteil deiner Gedanken einnimmt, du aktiv versuchst, die Nahrungszufuhr zu beschränken bzw. dir bestimmte Lebensmittel "verbietest", oder übermäßig viel Sport treibst um die Kalorien wieder loszuwerden, dann liegt sehr wahrscheinlich mehr dahinter als nur eine "gesunde Ernährung".
Genauso kann es sein, dass du "Essanfälle" hast, bei denen du innerhalb kürzester Zeit extreme Mengen an Lebensmittel zu dir führst. Oder du hast das Gefühl, mit dem Essen eine innere "Leere" zu füllen.
Unsere Körper sind so unterschiedlich wie unsere Seelen, und es gibt kein Ideal, das du erfüllen muss, um wertvoll zu sein. Wichtig ist, dass du lernst, deinen Körper wertzuschätzen und dich wohlzufühlen. Wenn du dabei Hilfe brauchst, kannst du dich gerne vorstellen.